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Das Ende der Stundenzettel naht

Eine Pflicht zur Zeiterfassung gibt es bereits. Nun plant das Bundearbeitsministerium, dass die Arbeitszeit digital aufgezeichnet werden soll. Wie sieht es eigentlich aktuell in Betrieben aus?

Noch geht es nicht um das Wie, sondern um das Ob: per Stechuhr, Stundenzettel oder App - seit September 2022 sind Arbeitgeber verpflichtet, Arbeitsbeginn und -ende, Dauer der Arbeitszeit sowie Überstunden ihrer Beschäftigten zu erfassen. Wie sie das tun, ist ihnen (noch) selbst überlassen. Bislang hat etwas mehr als jedes zweite Unternehmen den Beschluss des Bundesarbeitsgerichts auch umgesetzt, meldet der Digitalverband Bitkom. Ein Drittel hat schon vor der Entscheidung die Arbeitszeiten erfasst, ein Viertel danach damit begonnen. Diejenigen Betriebe, die die Stunden noch nicht erfassen, haben das aber fest vor. Sie sollten sich direkt auf eine elektronische Form der Zeiterfassung vorbereiten.

Das Bundesarbeitsministerium plant mit der Neufassung des Arbeitszeitgesetzes eine Pflicht zur digitalen Zeiterfassung. Stundenzettel sollen bald der Vergangenheit angehören. Arbeitgeber sollen Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit jeweils am Tag der Arbeitsleistung elektronisch aufzeichnen. Arbeitnehmer können ihre Zeiten zwar selbst erfassen, Arbeitgeber sind aber dafür verantwortlich. Laut dem Gesetzentwurf können Tarifparteien Ausnahmen vereinbaren und Betriebe mit weniger als zehn Beschäftigten sollen von der Pflicht zur elektronischen Zeiterfassung ausgenommen werden. Der Bundesinnungsverband des Gebäudereinigerhandwerks hält die geplante Regelung für »unmöglich umsetzbar«. Der Verband Bitkom wollte wissen, wie die Arbeitszeit momentan erfasst wird. Demnach setzen immer noch etliche - auch größere - Unternehmen auf die klassischen Stundenzettel:

  • Die meisten Unternehmen setzen bereits ein elektronisches System ein, das am Computer  
    (28 Prozent) oder per Smartphone-App (17 Prozent) genutzt wird.
  • 25 Prozent setzen auf Stempel- oder Stechuhr,
  • 22 Prozent auf ein stationäres Zeiterfassungssystem, das mittels Karte, Chip, Transponder oder Fingerabdruck bedient wird,
  • und 20 Prozent nutzen Excel-Tabellen.
  • 16 Prozent verwenden noch einen handschriftlichen Stundenzettel.

 

 


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letzte Änderung: 10.04.2024